VerdauungsproblemeVerdauungsproblemeVerdauungsprobleme

Verdauungsprobleme

Braucht eine Mahlzeit länger als die normalen 60 bis 120 Stunden, um den Verdauungstrakt vollständig zu durchlaufen, kann das auf Verdauungsprobleme hindeuten.

Wie lange die Nahrung für den kompletten Weg zwischen Mund und After braucht, ist aber auch individuell verschieden. Diesen Vorgang bezeichnet man als Darmpassage. Ihre Dauer hängt auch stark von der Beschaffenheit der Mahlzeit ab. Zeitliche Schwankungen beim Stuhldrang sind also völlig normal. Es kann jedoch zu extremen Abweichungen kommen – meist in Zusammenhang mit Verdauungs­problemen: Durchfälle beispielsweise sind definiert als „öfter als dreimal pro Tag Abgang dünnen Stuhls“. Bei Diarrhö (so der wissen­schaftliche Name) ist die Verweildauer des Darminhalts viel zu kurz; der Darm kann dem Nahrungsbrei kaum Wasser entziehen – dem­entsprechend dünnflüssig ist die Konsistenz. Blähungen, Völlegefühl und Bauchschmerzen hingegen sind die typischen Anzeichen einer trägen Verdauung – dann verlangsamt sich die Darmpassage. Der Nahrungsbrei beginnt zu gären; die entstehenden Gase verursachen schmerzhafte Blähungen. Der Stuhl verhärtet, weil ihm umso mehr Wasser entzogen wird, je länger er im Darm verweilt. Es können sich harte Kotballen bilden, die schmerzhaft auszu­scheiden sind oder den Darm verstopfen.

<em>Harter Stuhl oder schon Verstopfung?</em>
Harter Stuhl oder schon Verstopfung?

Farbe und Konsistenz des Stuhls können über viele Probleme Aufschluss geben! Hier erfahren Sie, was dahintersteckt.

Ursachen für Verdauungsprobleme

Mit zunehmendem Alter nimmt die Darmtätigkeit ab und die Darmpassage verlangsamt sich. Es können aber auch andere Ursachen dahinterstecken.

Eine verlangsamte Darmpassage kann eine ganz natürliche Folge des Alterungsprozesses sein. Erschwerend kommt hinzu, dass sich ältere Menschen häufig weniger bewegen und oftmals auch unter Erkrankungen leiden, die sich negativ auf die Verdauung auswirken: Diabetes mellitus, Morbus Parkinson oder das Reizdarmsyndrom beispielsweise begünstigen Darmträgheit. In jüngeren Jahren sind die Ursachen in der Regel eine unausgewogene, ballaststoffarme Ernährung oder Bewegungs­mangel. Auch Stress im Alltag kann dafür verantwortlich sein; und selbst Hormon­schwankungen, wie sie beispielsweise im Laufe einer Schwangerschaft oder bei einer Schild­drüsen­unterfunktion auftreten, können Verstopfung hervorrufen.

Der Darm ist von einem dichten Netzwerk an Nervenzellen umgeben, die normalerweise autark die Darmfunktion steuern. Medikamente, die Einfluss auf das Nervensystem haben (wie bestimmte Arzneimittel gegen Sodbrennen, Bluthochdruck, Depressionen oder Schmerzen), können daher ebenfalls ungünstigen Einfluss auf den Darm haben und die Verdauung verlangsamen. Meist reguliert sich die Darmtätigkeit nach wenigen Tagen von selbst wieder. Dauert die verlangsamte Darmpassage jedoch längere Zeit an, so besteht das Risiko, dass sich daraus eine akute Verstopfung entwickelt.

Nummerierung und Beschriftung von VerdauungsorganenNummerierung und Beschriftung von VerdauungsorganenNummerierung und Beschriftung von Verdauungsorganen

Das können die Auslöser für Verdauungsprobleme sein

Piktogramm GewitterwolkePiktogramm GewitterwolkePiktogramm Gewitterwolke

Psychische Ursachen:

  • Stress
  • Depression
  • Magersucht
Piktogramm einer HantelPiktogramm einer HantelPiktogramm einer Hantel

Lebensweise: 

  • Flüssigkeits­mangel
  • ballaststoff­arme Ernährung
  • Bewegungs­mangel
  • Zeitmangel
Piktogramm von Tablette und zwei PillenPiktogramm von Tablette und zwei PillenPiktogramm von Tablette und zwei Pillen

Medikamente:

  • Opioide (starke Schmerz­mittel)
  • Eisen­präparate (Ausgleich von Eisen­mangel im Blut)
  • Anti­cholinergika, Spasmolytika (krampf­lösende Mittel)
  • Trizyklische Anti­depressiva und MAO-Hemmer (Therapie von psychischen Störungen)
  • Antazida (Magensäure neutrali­sieren­des Mittel)
  • Antihistamin (Anti­allergikum)
  • Diuretika (ent­wässerndes Mittel)
Piktogramm eines StethoskopsPiktogramm eines StethoskopsPiktogramm eines Stethoskops

Erkrankungen:

  • Multiple Sklerose
  • diabetische Neuropathie
  • Morbus Parkinson
  • Demenz
  • Schlaganfall
  • Rückenmarks­verletzungen
  • Schilddrüsen­unterfunktion (Hypothyreose)
  • Störung des Calcium-Haushalts (Hyper­kalziämie)
  • Durch Gluten­unverträglich­keit verursachte Autoimmun­erkrankung (Zöliakie)
  • Magersucht
Piktogramm von schwangerer Frau mit gelbem BabybauchPiktogramm von schwangerer Frau mit gelbem BabybauchPiktogramm von schwangerer Frau mit gelbem Babybauch

Hormon­schwan­kungen:

  • Schilddrüsen­unterfunktion
  • Schwanger­schaft
  • Menopause
<em>Betroffene</em>
Betroffene

Dass Verstopfungen mit dem Alter zunehmen, ist ganz normal. Frauen sind zudem häufiger betroffen als Männer.

<em>Verstopfung</em>
Verstopfung

Der Grat zwischen träger Verdauung und Verstopfung ist schmal. Woran erkennt man eine Verstopfung?